SOZIALE PROBLEME
Portrait
Der Vorstand der Schweizerischen Gesellschaft für Soziologie (SGS) hat im Frühjahr 2002 auf Antrag von Angehörigen aus sechs Universitäten (UNIZH, UNIFR, UNIBAS, UNISG, UNIGE, UNIBE) und von fünf Fachhochschulen (FHSO, FHSG, FHLU, EESP, HSSAZ), die Gründung des Forschungskomitees „Soziale Probleme“ beschlossen. Das Forschungskomitee fördert die Vernetzung der soziologischen Forschung an den Universitäten, den Fachhochschulen und in den freien Büros. Es ist eine Austausch- und Entwicklungsplattform für all jene, die zu sozialen und sozialpolitischen Fragen in der Schweiz forschen.
Aktuell
Workshop des Forschungskomitees „Soziale Probleme“ der Schweizerischen Gesellschaft für Soziologie (SGS), 12. September 2025, Bern
Für den diesjährigen Workshop suchen wir Beiträge (Paper oder Pitches zu Dissertations- oder Projektskizzen), welche sich mit Themen rund um soziale Probleme, soziale Ungleichheiten und deren Intersektionalität, Sozialpolitik oder auch mit Adressat:innen sozialpolitischer Programme und Professionellen des Sozialwesens auseinandersetzen.
Dieser Workshop richtet sich insbesondere an Nachwuchsforschende und kann auch zur Vernetzung in Hinblick auf neue Projektideen genutzt werden. Er wird am Freitag, 12. September 2025, von 13h30 bis 17h30 an der Berner Fachhochschule Soziale Arbeit durchgeführt.
Vorschläge für Beiträge (Abstract von ungefähr 300 Wörtern) können bis zum 08. Juni 2025 auf Deutsch, Französisch oder Englisch unter problems@sgs-sss.ch eingereicht werden. Bei der Eingabe ist anzumerken, ob bis spätestens Ende Mai ein Paper eingereicht werden kann. Bis Ende Juni 2025 werden wir die Autor:innen informieren, ob und in welcher Form der vorgeschlagene Beitrag ausgewählt wurde. Dies hängt auch von der Art und Anzahl der eingegangenen Vorschläge ab. Bei Beiträgen, die eine ausführliche Plattform für Präsentation und Co-Referat erhalten, erwarten wir bis am 24. August 2025 ein kürzeres Paper (ca. 5-10 Seiten), das unter den Teilnehmenden des Workshops geteilt wird. Für Beiträge, die in Form eines kürzeren Pitches vorgestellt werden, ist die Abgabe einer schriftlichen Grundlage – über das Abstract hinaus – fakultativ.
Inhalte
Die Auseinandersetzung mit der «sozialen Frage» steht mit am Ursprung des soziologischen Denkens. Der Begriff gilt in den Sozialwissenschaften als Chiffre dafür, was in einer Gesellschaft als derart problematisch im Hinblick auf den sozialen Zusammenhalt gilt, dass staatliche und/oder private Sozialpolitik auf den Plan gerufen wird. Von den Klassiker:innen bis zur zeitgenössischen Soziologie hat die «soziale Frage» bereits unterschiedliche Konjunkturen erlebt. Um die Jahrtausendwende diagnostizierten prominente Vertreter:innen der Disziplin eine Rückkehr der «sozialen Frage» ins Zentrum der Gesellschaft, nachdem sie einige Jahrzehnte lang in erster Linie an deren Rändern untersucht wurde.
Das Forschungskomitee Soziale Probleme beschäftigt sich mit sämtlichen Facetten der «sozialen Frage» und setzt dabei einen besonderen, wenn auch nicht ausschliesslichen Fokus auf die Schweiz. Es lädt alle interessierten Kolleg:innen aus der Soziologie und verwandten Disziplinen zum Austausch ein sowie zur Durchführung sozialwissenschaftlicher Aktivitäten und Veranstaltungen mit Bezug auf folgende Forschungsfelder:
- soziale Ungleichheiten und Intersektionalität (class, gender, race in ihrer Verschränkung sowie neue soziale Ungleichheiten) und deren Bedeutung für die Gesellschaft;
- sozialpolitische Programme, Institutionen und Entwicklungen;
- die Konstruktion sozialer Probleme und deren Veränderung;
- das Sozialwesen, dessen Organisationen und Fachpersonen und die Sozialberufe bzw. Professionen.
Das Forschungskomitee setzt sich besonders für die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses ein. Es bevorzugt weder eine bestimmte theoretische noch methodische Ausrichtung. Zu seinen besonderen Zielen zählen:
- die Vernetzung von Forschenden aus den verschiedenen Sprachregionen der Schweiz;
- der Brückenschlag zwischen der Forschung an Universitäten und Fachhochschulen;
- die Förderung des Dialogs zwischen Wissenschaft, Praxis und Politik
- die Positionierung und Profilierung soziologischer Untersuchungen mit Bezug zur Schweiz in der internationalen Forschung.
Tätigkeit / Herausgeberschaft
- „Schriften zur Sozialen Frage“ Seismo
- „Soziale Arbeit im Fokus“ Seismo
- „Nouvelles questions féministes“ Antipodes
Vergangene Veranstaltungen
- Workshop „Vulnerabilität im Kontext sozialer Probleme“, SGS-Kongress, 9-11 September 2024, Muttenz
- Workshop für Nachwuchsforschende, 23. Juni 2023, Bern
- Workshop für Nachwuchsforschende, 10. Juni 2022, Bern
- Workshop “Who deserves what? Social policy and deservingness in times of crisis”, SGS-Kongress, 28-30 Juni 2021, Genf (online)
- Workshop „Soziale Probleme“ für Nachwuchsforschende, 11 September 2020, Fribourg
- Workshop „Social Policies in the face of transforming Labor Regimes“, SGS-Kongress, 10.-12. September 2019, Neuchâtel
- Tagung „Verhärtung des Sozialstaats“, 21./22. Juni 2018, Olten
- Workshop „Sozialpolitik zwischen Gemeinwohl und Eigeninteresse“, SGS-Kongress, 21.-23. Juni 2017, Zürich
Mitgliedschaft
Wenn Sie dem Forschungskomitees „Soziale Probleme“ beitreten möchten, schicken Sie eine Mail an problems@sgs-sss.ch.
Kontakt / Vorstand
Vorstand:
Michelle Beyeler
Universität Zürich
Yann Bochsler
Fachhochschule Nordwestschweiz, Hochschule für Soziale Arbeit, Muttenz
Lisa Marie Borrelli
Fachhochschule Wallis (HES-SO), Soziale Arbeit, Sierre
Martina Koch
Fachhochschule Nordwestschweiz, Hochschule für Soziale Arbeit, Olten
Eva Nada
University at Albany, State University of New York
Emilie Rosenstein
Haute école de travail social et de la santé Lausanne (HETSL|HES-SO)
Tobias Schalk
Berner Fachhochschule, Soziale Arbeit
Peter Streckeisen
ZHAW Soziale Arbeit, Zürich / Universität Basel